Hilde Rund überreicht Bernhard Böddeker eines Ihrer Bilder. FOTO: HEIKO REBSCH
Köthen in Öl für den Landkreis
Malerin schenkt Bernhard Böddeker ein Bild. Es soll vor dem Sitzungssaal hängen.
KÖTHEN/MZ13.06.2014/KAN/von Kathrin Noack -
Ein besonderesGeschenk hat die Malerin Hilde Rund am Dienstag dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld gemacht. Bei der Eröffnung ihrer Ausstellung in der Galerie am Quadrat überreichte die Roßlauerin dem stellvertretenden Landrat, Bernhard Böddeker (CDU), ein Bild aus ihrem Werk Das Bild ist eine Stadtansicht Köthens in Öl, auf der unter anderem die Jakobskirche zu sehen ist. Es ist 2010 bei dem internationalen Künstlerpleinair in Köthen entstanden, berichtete die Künstlerin. Seitdem bestehe der persönliche Kontakt nach Köthen. „Köthen mit St. Jakob, ich finde das passt hierher“, begründete Rund die Wahl ihres Geschenks. Bernhard Böddeker fand die Geste und das Gemälde „sehr schön“. Es sei selten, dass Künstler dem Landkreis eines ihrer Bilder schenken. Kaum war die Übergabe vollzogen, hatten der Vertreter des Landrates und Pressesprecherin Marina Jank einen Platz für das Bild gefunden. „Es wird vor dem Sitzungssaal hängen“, informierte Böddeker. Allerdings erst, wenn man bei der Landkreisverwaltung einen Bilderrahmen gefunden hat. So lange hängt es in der Ausstellung im zweiten Obergeschoss - nicht weit entfernt vom Sitzungssaal
Pressestelle Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Zahlreiche Gäste waren zur Eröffnung der neuen Ausstellung in der Galerie am Quadrat in der Kreisverwaltung in Köthen erschienen. Die bereits 89. Exposition an dieser Stelle gestaltet die Dessau-Roßlauer Künstlerin Hilde Rund. "70 Jahre und ein bisschen bunt ist die Welt von Hilde Rund", sagt sie selbst über ihre Köthener Ausstellung. Auf 46 Ölgemälden und Zeichnungen ist das sehr eindrucksvoll zu sehen. Sie bezeichnet dies als Spiegelbild ihres künstlerischen Schaffens, das einen großen Zeitrahmen umspannt. Denn neben vielen Ölgemälden aus jüngeren Jahren sind auch eine Reihe von Zeichnungen, Aktskizzen, zu sehen, die bereits 1961 in Thüringen in einem Malkurs bei Professor Otto Knöpfer entstanden. Schon immer, sagt Frau Rund, sei das Malen ihre Leidenschaft, ihr liebstes Hobby. Nur ließ ihr das Berufsleben dafür wenig bis gar keine Zeit. Aber seit 2003 ist das anders. Zwischenzeitlich wohnhaft in Dessau-Roßlau suchte sie sich Gleichgesinnte. Die fand sie im Malzirkel der Ölmühle Roßlau. Fortan perfektionierte Hilde Rund ihre Ölmalerei, ihre bevorzugte Maltechnik. Davon kann man sich in der Köthener Ausstellung überzeugen. Die Motive für ihre Bilder findet sie dabei in ihrer unmittelbaren Umgebung. Sei es das Bauhaus oder ein Meisterhaus, das Umweltbundesamt, der Lidiceplatz oder die Muldebrücke in Dessau. Auch das Oranienbaumer und das Wörlitzer Schloss hielt sie ebenso wie eine Besucherszene im Dessauer Theater in Öl fest. Gelungene Portraits und Blumenstillleben ergänzen die Exposition eindrucksvoll. Einen Part der Ausstellung widmet Hilde Rund Vincent van Gogh. 2009 begeisterte ein Projekt des Zirkelleiters Dr. Frank Täubner alle. Kopien von Bildern des großen Künstlers galt es, in Originalgröße herzustellen. In Hilde Runds Selbstbildnis von van Gogh, der Erntelandschaft und der Mittagsrast beispielsweise ist die Freude zu erkennen, mit der sie dieses Projekt gelungen umsetzte.
Wörlitzer Schloss mit Blumenwiese Öl von Hilde Rund
Ganz anders als ihre Ölbilder treten die karminroten Studien, Skizzen aus dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich sowie Oranienbaum und die eingangs erwähnten Aktstudien von 1961 dem Betrachter entgegen. Die hier angewandte Technik ist nicht so geläufig, wohl aber spannend. Mit Hilfe der Fotografie und den Möglichkeiten, die die Bildbearbeitung bietet, entstanden eindrucksvolle Bilder, die "anders" sind und den Betrachter fesseln. Und so lobte Bernhard Böddeker, stellvertretender Landrat, zur Vernissage auch die Vielseitigkeit in Farbe, Technik und Motiv der ausgestellten Arbeiten. Und da Frau Rund eben Hilde Rund ist, hatte sie auch noch eine Überraschung parat. Dem Landkreis schenkte sie ein Bild, welches sie zum 10. Künstlerpleinair des Malzirkels FK am Theater in Köthen, an dem sie teilnahm, malte: Einen Blick auf die Köthener Jakobskirche. Diese wird einen gebührenden Platz in der Kreisverwaltung finden.
Die überaus sehenswerte Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Verwaltung bis zum 31. Juli zu sehen.
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